12.05.24
Achtung: ich habe eine Seite gefunden, die angeblich Anleitungen zu Mausefallenautos verkauft.
Diese Seite verwendet Bilder meiner Anleitung und hat mit mir nicht zu tun.
Ich bin nicht Verfasser und Eigentümer der Seite und distanziere mich ausdrücklich davon!
Meine Anleitungen sind kostenlos und nur hier auf meiner Homepage offiziell verfügbar!
Ich warne hiermit ausdrücklich vor dieser Seite hier:
https://eoutlet.cheapsonline2024.com/category?name=mausefallenauto%20anleitung%20mit%20schallplatten
Und hier der Link zu einer Seite, auf der mein Auto als Anleitung verkauft werden soll:
https://eoutlet.cheapsonline2024.com/content?c=mausefallenauto+anleitung+mit+schallplatten&id=5
Ich hab die Links ausdrücklich nicht als "klickbaren" Link gesetzt. Wer sich die anschauen möchte, muss sich bitte die Url aus dem Text herauskopieren.
Ich hab die Betreiber bereits angeschrieben, diese Fake-Anzeigen zu löschen
so sieht die Seite aus.
Es wurden sogar Fake-Bewertungen und eine Trusted-Shops Kennzeichnung mit eingefügt!
Es gibt viele derartige "Angebote" dort! Ich bin nicht der Einzige Betroffene.
derselbe falsche Inhalt ist übrigens auch unter diesem Link zu finden:
https://outlets.shopsale2024deals.com/category?name=mausefallen%20auto
Also Achtung: das ist nicht von mir. Das sind alles Betrüger-Fake-Shops!
So, nach diesem wichtigen Einschub, hier nun die Anleitung:
Eine Anleitung wollte ich schon sehr lange erstellen. Leider braucht das viel Zeit und natürlich auch ein Auto bzw. eine Konstruktion, die zum Nachbau geeignet ist. Die habe ich jetzt erstellt und möchte den Bau hier nun beschreiben.
Da ich ja von der Kurvenscheibe so begeistert bin, muss ich natürlich auch ein Auto zum Nachbau beschreiben, welches eine solche Kurvenscheibe hat. Anleitungen für Stab-Autos gibt es schon sehr viele.
Vielleicht schaffe ich es, davon auch ein Video-Tutorial zu machen. Hier aber erstmal die Anleitung.
In der Grundversion, nach der Anleitung auf dieser Seite hier gebaut, wird das Auto dann am Ende hoffentlich bei jedem mal aussehen:
In der Zwischenzeit habe ich die Anleitung erweitert, so dass ihr das Auto in verschiedenen Ausbaustufen für größere Reichweiten auslegen könnt. Dazu muss es immer leichter werden und mit einem Getriebe ausgestattet werden. Auch für Formel-M sind ein paar Änderungen nötig. Diese Modifikationen findet ihr dann auf den Unterseiten dieser Anleitung.
So kann das Auto dann aussehen, wenn ihr den Balsaholzrahmen und Holzräder bauen wollt:
...oder so, wenn ihr auch noch die Balsa-Kurvenscheibe baut:
...oder so, wenn ihr die Kurvenscheibe aus Depron bauen möchtet:
Das hier ist die leichteste Version, die schon knapp unter 100g wiegt.
Würden hier alle Räder auch noch als Speichenräder ausgeführt werden, läge das Gewicht bei ca. 85g.
Dann noch das Holz der Mausefalle soweit wie möglich entfernen und das Auto wiegt nur noch etwa 70 bis 75g.
Damit sind dann auf einer guten Bahn Reichweiten machbar, die schon größer sind, als die des angeblichen Weltmeisters von Mark Rober.
Ihr habt also die freie Auswahl, wie euer Auto am Ende aussehen soll und wie leicht es werden soll.
Die verschiedenen Zusatzmöglichkeiten oder Modifikationen findet ihr in den Unterordnern:
Auf diese Unterordner werde ich an verschiedenen Stellen in der Anleitung, an denen es mir sinnvoll erscheint, nochmal verweisen.
Ihr findet diese Links also mehrfach auf dieser Seite.
Hier ein paar Videos von dem Auto nach der "normalen" Anleitung:
Also dann mal viel Spaß (das ist das Wichtigste) beim Nachbauen.
Noch was sehr Wichtiges:
beim Basteln verwenden wir oft Werkzeug, das sehr scharf ist. Es ist nicht schwer sich beim Umgang damit zu verletzen.
Passt auf euch auf. Wenn ihr euch unsicher seid, nehmt euch z.B. eure Eltern zu Hilfe.
Ich habe in meiner Anleitung versucht, keine gefährlichen Maschinen wie Bandsägen zu empfehlen. Aber auch eine Schleifmaschine oder der Akkuschrauber kann euch verletzen. Bei der Anleitung muss ich voraussetzen, dass ihr im Umgang mit den Werkzeugen geübt seid.
Noch eine große Bitte: Schickt mir Bilder euerer Nachbauten
Es wäre super, wenn mir jeder, der dieses Auto nachbaut und vielleicht sogar etwas verändert oder optimiert, mir ein Bild schickt.
Ich würde dann eine Fotogalerie einrichten, auf der ich alle Bilder (natürlich ohne sonstige Infos wie Name, Adressen usw.) auf meine HP stelle.
Nachtrag 06.12.2020
das erste Bild ist eingetroffen. Hier kommt ihr zur Galerie, in der vielleicht, wenn ihr wollt, auch euer Auto zu finden sein wird.
Noch ein Hinweis:
wer Probleme mit dem Nachbau hat, darf sich gerne an mich wenden. Ich kann vielleicht noch Tipps geben. Vielleicht ist ja auch die Anleitung noch nicht ganz verständlich oder eindeutig. Da muss ich dann was verbessern.
Im Impressum steht meine E-Mail-Adresse.
Nun also zur "Grund"-Anleitung:
Das Auto ist im Prinzip aus "normalen" Werkstoffen aufgebaut.
Wer möchte kann ein Getriebe einbauen. Ich habe ein Zahnradgetriebe und ein Schnurgetriebe beschrieben.
Wer damit aber an Formel-M Wettbewerben teilnehmen möchte, wird teilweise Materialien ändern müssen. Formel-M sieht nur Werkstoffe aus Holz und Metall vor. Mein Auto verwendet auch Kunststoff oder CFK.
Diese müsst ihr dann ersetzen, was evtl. etwas knifflig werden kann.
Ein paar besondere Bauteile wie Kugellager oder Stahldraht, sehr kleine Schrauben oder Schrumpfschlauch werden aber schon benötigt. Ob die dann in der Formel-M verwendet werden dürfen, müsst ihr dann mal klären.
Nachtrag 14.11.2020
wenn ihr keine Kugellager verwenden wollt oder könnt, kann das Auto selbstverständlich auch ohne gebaut werden.
Ich gehe in den einzelnen Fertigungsschritten dann nochmal drauf ein.
Es muss aber klar sein, dass das Auto dann viel mehr Reibung haben wird und definitiv nicht so weit fahren kann. Ein Getriebe ist dann wahrscheinlich nicht mehr möglich. Ohne Kugellager und ohne Getriebe fährt es sicher.
Nachtrag 11.01.2021
mit einer kleinen Änderung ist das Auto nun auch für die Formel-M geeignet.
Es sollten dann statt den CDs selbst erstellte Holzräder angebracht werden.
Auch die Achsen müssen durch Draht ersetzt werden. Als Getriebe bleibt nur das Schnurgetriebe.
Nachtrag 27.06.21
Wer das Auto schon möglichst leicht bauen möchte, der kann statt des nachfolgend beschriebenen Rahmens aus Kiefernleisten einen Balsaholzrahmen bauen.
Nachtrag 02.07.21
mittlerweile habe ich auch die Kurvenscheibe leichter gebaut. Sie kann entweder aus Balsaholz oder aus Depron nachgebaut werden.
Ihr habt also jetzt einige Möglichkeiten euer Auto nach dieser Anleitung individuell nach euren Wünschen und Fähigkeiten anzupassen und aufzubauen
Nun zurück zur Anleitung:
Das Auto ist erstmal auf ca. 25m ausgelegt.
Es kann aber durch größere Hinterräder, z.B. durch 45er Schallplatten, auf größere Reichweite umgebaut werden.
Wer mag kann auch ein Getriebe einbauen, mit dem die Reichweite dann so weit erhöht werden kann, bis die Kraft der Mausefalle nicht mehr reicht, das Auto weiter anzutreiben.
Ich habe die Kurvenscheibe so breit gemacht, weil ich es für einfacher halte, die so zu bauen. So kann ich die Lagerung auf beiden Seiten der Mausefalle anbringen. Außerdem hat eine breite Kurvenscheibe den Vorteil, dass auch der Fadenwickel auf der Achse sehr breit werden darf. Prinzipiell funktioniert natürlich auch eine Kurvenscheibe, die schmäler ist und nur auf einer Seite der Mausefalle angeordnet ist.
Nachtrag 03.06.2021:
ich habe die Zeichnungs-Ansichten des Autos zum Download auf meine Dropbox hochgeladen.
Wer möchte kann sich die PDF-Datei hier herunterladen und wieder auf die richtige Größe skalieren um sie auszudrucken.
hier sieht man ein paar Maße, die das Auto am Ende haben sollte.
Fangen wir also mit dem Bau an.
Als erstes mal zeige ich euch in zwei Listen, was ihr alles an Werkzeug und Baumaterial benötigen werdet.
Ich hoffe sie sind vollständig. Wenn nicht, dann bitte Rückinfo an mich. Das gilt übrigens auch, wenn ich etwas nicht verständlich erklärt oder beschrieben habe, oder an der einen oder anderen Stelle noch bessere Bilder benötigt werden.
Werkzeug:
kariertes DIN-A4-Papier
Bleistift
evtl. Zirkel
Schleifpapier
wenn möglich Bandschleifmaschine
Akkuschrauber
Kleber (z.B. Weißleim oder Alleskleber)
evtl. Heißklebepistole
kleine Säge (Puksäge)
Laubsäge oder Dekupiersäge
Bohrer 1,5mm, 2mm, 2,5mm 3mm, 6mm und 6,5mm
Winkel (Geodreieck)
Lineal
Vorstecher (Alternativ: kleinen Nagel)
dünne, flache Feile (Schlüsselfeile)
evtl. Feuerzeug oder Heißluftfön
etwas Klebeband (Isolierband oder Tesa)
Wäscheklammer
Stahldraht Ø2mm ca 200mm lang
Rundholzstab Ø6mm, ca. 500mm lang
Buchenstab irgendwas zwischen 5x5 und 20x20 >100mm lang
Baumaterial:
2x Kiefernleiste 5x13mm, 1m lang
2x Sperrholz 4mm A4-Platten
6x Schaschlikspieße Ø3mm
CFK-Stab Ø2mm, >500mm lang
8x Kugellager 2x6
3x Inbusschrauben M2x12
1x kleinen Gummiring Ø10 bis 15mm
1x Schrumpfschlauch Ø2 bis 3mm, 10cm lang
1x möglichst eine starke Mausefalle
3x CDs (wahlweise können 2 CDs durch 45er Schallplatten "Singles" ersetzt werden. Dann hat das Auto gleich mehr Reichweite.)
Wenn das alles vorhanden ist, können wir mit dem Bau beginnen.
Fangen wir mit dem Grundrahmen an.
Rahmen
Als erstes brauchen wir zwei Längsträger. Die machen wir aus den Kieferleisten. Schneidet dazu zwei 500mm lange Stücke aus.
Legt die beiden Leisten genau aufeinander und fixiert die mit etwas Klebeband, so dass sie nicht mehr verrutschen können.
Markiert nun 40mm von einem Ende weg genau in der Mitte der Leiste einen Punkt. Dieses Ende ist hinten.
Einen weiteren Punkt nochmal 20 mm weiter. Achtung: der Abstand zum vorherigen Punkt sollte lieber ein ganz kleines bisschen größer sein. Also eher 20,2 bis 20,5mm.
Lieber zu ein kleines bisschen zu groß als zu klein. Den Grund dafür erfahrt ihr später.
Ihr stellt leider erst später fest, ob das gelungen ist. Falls das dann nicht der Fall war... kein Problem! Ich zeige euch später einen Trick, wie das richtig optimiert werden kann. Ihr müsst die Teile deshalb nicht wegwerfen.
(Bild zeigt einen noch zu großen Abstand der Markierungen. Den habe ich später nochmal geändert)
Markiert vom anderen Ende her bei 10mm, wieder in der Mitte der Leiste, einen weiteren Punkt.
Dieses Ende ist vorne
bohrt alle diese Punkte erstmal mit 2mm.
Die beiden hinteren dann mit 6mm aufbohren.
Version ohne Kugellager: ersetzt die 6mm-Bohrungen einfach durch 2,5er Bohrungen.
Trennt die beiden Leisten wieder voneinander. Nehmt nun eine der beiden Leisten und messt von vorne (da wo nur eine 2mm Bohrung ist) nochmal bei 5mm und 15mm weitere Punkte und bohrt auch diese mit 2mm.
sägt mit der Laubsäge einen Schlitz über alle drei Bohrungen und feilt ihn mit der Schlüsselfeile auf.
Der Schlitz sollte so breit sein, dass ein 2mm Bohrer mit seinem Schaft leicht durch den ganzen Schlitz hin und her geschoben werden kann.
Zu breit sollte er aber auch nicht sein. Also gerade so, dass der Bohrer leicht hin und her bewegt werden kann.
Bohrt dann von vorne möglichst genau in der Mitte ein 1,5mm Loch bis es den Schlitz trifft und schraubt die M2 Inbusschraube ins Holz.
Es kann sein, dass das Holz an der Stelle dann aufbricht,
Das macht aber nichts. Die Schraube wird immer noch gut gehalten. Wer mag kann natürlich die Schraube wieder entfernen und das Holz zusammendrücken und wieder kleben.
Das Loch für die Schraube sollte aber frei bleiben. Den Kleber aus dem Loch also dringend wieder entfernen.
Man kann auch seitlich dünne Streifen Holz ankleben um das wieder etwas zu verstärken. Ist aber eigentlich nicht nötig.
Der Schlitz muss auf jeden Fall frei bleiben.
Um von vornherein zu verhindern, dass diese Stelle aufplatzt, könnt ihr die Leiste zum Eindrehen der Schraube in einen Schraubstock spannen oder mit einer Zange so halten, dass ein Auseinanderdrücken durch die Schraube nicht mehr möglich ist.
Jetzt brauchen wir drei Querträger. Die erstellen wir ebenfalls aus den Kieferleisten. Sägt dazu drei 10cm Stücke ab. Die sollten möglichst gleich lang sein. Also genau arbeiten, sonst wird alles krumm und schief.
Markiert die Klebepositionen an den beiden Längsträgern jeweils von hinten bei 290mm, 285mm, 220mm und 215mm auf der breiten Seite der Leiste.
Organisiert euch schon mal ein paar Sachen zum Beschweren. Töpfe, Schraubenschachteln, Hantelgewichte,... fast alles ist möglich.
(dieses Bild ist ebenfalls mit dem früheren Stand mit 30mm
Abstand der hinteren Bohrungen entstanden. Bei euch sollte der Abstand kleiner aussehen)
setzt ganz hinten und an den markierten Bereichen jeweils eine Kleberaupe und klebt dann die drei 10cm Stücke dazwischen.
Achtung: jetzt alles schön rechtwinklig ausrichten und so zum Aushärten fixieren. Ist etwas fummelig, aber mit etwas Geduld und ein paar Schachen zum draufstellen, kann man das schon so weit fixieren, dass, auch wenn die drei Querstreben doch nicht nicht ganz gleich lang sind, alles am Ende zusammenbleibt.
Zur Not klebt ihr erst die beiden Querstreben in der Mitte und am Schluss dann erst die ganz am Ende.
Wichtig: schön aushärten lassen.
Der Grundrahmen ist damit erstmal fertig.
Machen wir mit dem Lagerbock für die Mausefalle weiter.
Lagerbock
Das Auto und die Kurvenscheibe, die wir später bauen werden, sind darauf ausgelegt, dass die Mausefalle etwas höher auf dem Grundträger sitzen muss. Dazu brauchen wir einen Lagerbock, auf dem wir später die Mausefalle anbringen und an dem wir die Kurvenscheibe befestigen können.
Für den Lagerbock brauchen wir zwei 75mm, zwei 50mm und zwei 100mm lange Kiefernleisten.
Stellt nun die zwei 75mm langen Stücke nebeneinander auf den Tisch. Abstand genau 40mm.
Ich habe zum Ausrichten ein kariertes Blatt Papier genommen und die beiden Leisten erstmal so (mit einem alten Akku) beschwert.
Klebt dann rechtwinklig dazu die 50mm Leisten ebenfalls hochkant stehend auf die beiden unten liegenden Leisten. Achtung: wieder alles schön rechtwinklig ausrichten!
Wenn das ausgehärtet ist, könnt ihr genau so die beiden 10cm langen Stücke wieder rechtwinklig nochmal da oben drauf kleben.
Die müssen jetzt auf einer Seite bündig mit den anderen Leisten sein, auf der anderen Seite sollen sie überstehen.
Wieder den Kleber trocknen lassen.
Wir versteifen die Konstruktion etwas, in dem wir in vorerst zwei Ecken kleine Vierkantleisten kleben. Die erstellen wir aus den Kieferleisten, von der wir zwei Stück mit 5cm Länge abschneiden.
Diese teilen wir in der Mitte der Länge nach. So erhalten wir vier kleine, 5cm lange Vierkantstückchen.
zwei davon kleben wir in die Ecken, an denen die oberste Leiste übersteht. Die kleinen Versteifungen sollen mit der obersten langen Leiste bündig sein.
Jetzt brauchen wir noch zwei Leisten mit 30mm Länge.
Bohrt da von einer Seite her bei 5mm Abstand in die Mitte ein 1,5er Loch in jede Leiste.
Jetzt wirds etwas schwieriger: Das Loch in den Leisten muss später am Grundträger an einer ganz bestimmten Stelle liegen.
Wir müssen die 30mm-Stücke also ausgerichtet am Rahmen festkleben.
Dazu müssen wir uns eine kleine Einstelllehre aus den Kieferleisten machen.
Schneidet dazu ein mindestens 5,5cm langes Stück ab.
An einem Ende müssen wir eine kleine Kerbe einfeilen.
Zeichnet dazu bei 50mm von einem Ende eine kleine Markierung. Jetzt feilen wir genau an der Markierung mit der Schlüsselfeile eine Kerbe ca. 2mm tief ein und 2mm breit.
Das Holzstück soll an der Kerbe dann nur noch ca. 11mm hoch sein.
Haltet zur Kontrolle den 1,5mm Bohrer in die Kerbe. Sie muss so breit sein, dass der Bohrer ganz in die Kerbe rutschen kann.
Für die richtige Tiefe der Kerbe, messt an der Mausefalle den Abstand des Drahtes von der Bodenfläche.
Das ist in dem Fall ziemlich genau 11mm.
Hinweis: der Draht im Bild ist bereits Teil der Mausefalle. Es ist der Teil des Bügels, der durch die Feder hindurch geht und als Achse für die Bewegung verwendet wird.
Feilt nun die Kerbe so tief, dass der Abstand zwischen dem Bohrer, den ihr in die Kerbe haltet und der gegenüberliegenden Seite der Lehre genauso groß ist wie vorher das Maß an der Mausefalle.
Hier also auch wieder 11mm.
Nehmt eines der neuen 3cm Stücke und steckt den 1,5mm Bohrer in das Loch.
Jetzt richten wir mit der Lehre das 3cm-Holzstück mit dem Bohrer in der Kerbe am Lagerbock aus und kleben es fest.
Stellt die Lehre dazu auf die oberste, überstehende Leiste, so dass sie bündig mit dem nicht überstehenden Ende abschließt (da wo mein rechter Daumen die beiden Teile bündig hält)
Genauso wird nun das zweite 3cm-Stück mit Loch festgeklebt.
Wenn der Kleber fest ist und die Lehre entfernt wurde, sollte der Lagerbock nun so aussehen.
Der Lagerbock ist damit nun auch fertig zum Aufsetzen auf den Rahmen.
Nehmt nun den Rahmen und zeichnet eine kleine Markierung bei 7,5cm Abstand von der Innenseite eines Längsträgers auf beide Querträger.
Jetzt könnt ihr den Lagerbock auf den Rahmen setzen.
Die Position wird durch die eben gesetzten Markierungen bestimmt: dort ist die Außenkante des Lagerbockes.
Wichtig: die obersten Leisten des Lagerbockes müssen am Rahmen nach hinten zeigen
Das Ganze sollte dann so aussehen.
wenn wir jetzt noch die übrigen zwei kleinen Vierkantleisten in die Ecken des Lagerbockes kleben ist der Grundträger komplett.
Nachtrag 03.06.2021
der Rahmen gibt die genaue Position der Mausefalle und damit auch der Kurvenscheibe vor. Die Kontur der Kurvenscheibe ist genau auf diese Position (und natürlich auch auf die Kräfte der Mausefalle) ausgelegt. In dieser Skizze ist die Position nochmal dargestellt:
Bei euren Eigenkonstruktionen, falls ihr z.B. nur die Kurvenscheibe auf ein eigenes Chassis bauen wollt, solltet ihr diese Maße zumindest ungefähr einhalten. Je mehr ihr davon abweicht, umso weniger wird die Kurvenscheibe einen gleichmäßigen Zug im Faden erzeugen können.
Kurvenscheibe
das wichtigste Teil meines Konzeptes wird als nächstes erstellt.
Dazu müsst ihr erstmal ein kariertes A4-Blatt hernehmen und ein Koordinatensystem aufzeichnen.
Der Nullpunkt sollte vom rechten Rand 4 bis 8cm und vom unteren Rand 8 bis 10cm weg liegen
Übertragt folgende Punkte alle auf euer Papier.
Achtet auf die Vorzeichen.
A(0;0)
B(-40;0)
C(10;85)
D(-10;95)
E(-35;100)
F(-60;100)
G(-90;90)
H(-115;75)
I(-140;50)
J(-160;15)
K(-170;-25)
L(-170;-65)
Das sollte jetzt ungefähr so aussehen wie auf dem Bild.
Punkt A wird der Drehpunkt, Punkt B der Mitnehmerpunkt und die Punkte C bis L die Kurvenpunkte.
28.04.2021
Nachtrag: ich habe mal versucht auf meiner Dropbox einen Downloadordner einzurichten.
Ein PDF der Kurvenscheibe sollte über den Link unten herunterzuladen sein.
Probierts mal aus.
Die Größe muss nach dem Ausdrucken nochmal geprüft und evtl. angepasst werden.
Nehmt die beiden Sperrholzplatten und klebt die mit Holzleim an den Ecken zusammen. Bis zum Trocknen des Klebers fest zusammendrücken! Irgendwas Schweres dazu auf die beiden Platten stellen.
Ihr könnt die aber statt kleben auch mit kleinen Schräubchen an den Ecken zusammenschrauben. Es kann sein, dass die kleinen Schräubchen etwas überstehen. Macht nix.
Aber: die Platten dürfen nun nicht mehr verrutschen!
Legt die beiden Platten (wenn der Kleber trocken ist) auf die Unterlage. Wenn ihr die verschraubt habt und die Schrauben etwas aus dem Holz herausstehen, so hinlegen, dass die überstehenden Spitzen nicht den Tisch verkratzen.
Legt das A4-Papier mit den angezeichneten Punkten auf die Sperrholzplatten und klebt es mit Tesa oder Isolierband etwas fest. Oder Ihr klebt es ebenfalls in den Ecken auf das Holz.
Auch das darf nicht mehr verrutschen.
Nehmt den Vorstecher und stecht alle Punkte leicht in das Holz. Nicht durchdrücken. Es soll nur eine Markierung im Holz sein, an der wir später bohren können.
Hinweis: wenn ihr keinen Vorstecher habt, könnt ihr auch einen Nagel nehmen. Setzt den dann aufs Papier und drückt ihn mit dem kleinen Stück (Buchen-) Holz aus dem Baumaterial in das Sperrholz.
Entfernt das Papier wieder. Jetzt sollten alle Punkte als kleine Eindrücke im Holz zu sehen sein.
Nehmt den Bleistift und zeichnet die eingedrückten Punkte etwas nach, so dass sie deutlicher werden.
Verbindet nun alle Kurvenpunkte C bis L mit einem Linienzug.
Zeichnet noch Linien von B aus zu L, F und A
Das Bild auf den Holzplatten sollte jetzt so aussehen.
Zeichnet um A einen Kreis mit ca. 15mm Durchmesser und um B einen mit 25 bis 30mm.
Zeichnet zwei Tangenten an die beiden Kreise.
Eine oben, eine unten.
Zeichnet nun parallele Linien zu allen Kurvenlinien und zu den Linien BL und BF. Abstand 5mm
Jetzt seht ihr schon wie die Kurvenscheibe mal aussehen wird.
Zeichnet nun um die Endpunkte C und L der Kurve noch kleine Kreise mit 10mm Durchmesser.
Alle Innenecken könnt ihr noch etwas verrunden.
Das sollte freihändig klappen. Wenn ihr es ganz genau machen wollt nehmt den Zirkel oder legt eine kleine Münze an die Linien und zeichnet dann den Radius schön rund.
Nur damit die beiden Teile möglichst gleich werden:
Damit beim Aussägen und Schleifen die Teile zueinander fixiert bleiben, markiert euch drei weit auseinanderliegende Punkte außerhalb der Geometrie. Bohrt die mit dem 1,5er Bohrer durch und verschraubt dort die beiden Platten nochmal mit kleinen Schräubchen von hinten. Wenn ihr die später lieber einzeln weiter schleift und "schön" machen wollt, müsst ihr diese drei Schraubpunkte nicht machen.
Bohrt alle Punkte A bis L mit 1,5mm. Schaut, dass ihr die Punkte möglichst genau trefft. Die Dellen durch das Vorstechen helfen euch jetzt dabei.
Achtet beim Bohren immer darauf, möglichst senkrecht zu bleiben.
Bohrt dann den Punkt A mit 6mm und alle anderen mit 3mm nach.
Version ohne Kugekllager:
ersetzt die 6er Bohrung durch eine 2er
Sägt jetzt die ganze Kontur mit der Laubsäge aus.
Wer die Möglichkeit hat kann natürlich Bandsäge und Dekupiersäge ebenfalls nutzen.
Die drei kleinen Schräubchen, die die beiden Teile nach dem Aussägen halten sollen habe ich "umsägt"
Falls ihr euch entschieden hattet, die Teile einzeln zu schleifen, sägt einfach die richtige Kontur aus und habt dann zwei einzelne Teile, die ihr schön schleifen könnt.
Wenn ihr die drei Schräubchen gesetzt hattet, solltet ihr jetzt diesen Schritt noch machen:
Nach dem ersten Verschleifen könnt ihr jetzt die drei Fixierpunkte entfernen und die eigentlich gewollte Kontur wieder herstellen.
Damit bis zuletzt die Kontur bei beiden Teilen schön gleich werden kann, könnt ihr in zwei der 3mm Löcher einen 3mm Bohrer stecken.
So könnt ihr die Fixierpunkte absägen und verschleifen ohne dass die beiden Rahmen zueinander verrutschen.
Jetzt solltet ihr schön aussehende Kurvenscheibenseitenteile haben
Nehmt als nächstes die Schaschlikspieße und schneidet euch 11 Stücke mit 75mm Länge ab.
legt den einen Rahmen auf den Tisch und klebt in die 11 Bohrungen B bis L die Hölzchen ein.
versucht vor dem Aushärten gleich den zweiten Rahmen auf alle 11 Hölzer zu stecken. Das wird jetzt etwas fummelig.
Bringt auf alle Enden der Hölzchen wieder einen Kleberpunkt und Legt den zweiten Rahmen oben drauf. Jetzt Hölzchen für Hölzchen genau vor das Loch positionieren und so alle nacheinander einfädeln.
Drückt den Rahmen dann mit einer Leiste so weit herunter, bis alle Hölzchen bündig mit dem Rahmen im Holz stecken.
Stellt ihn mal hin und prüft, ob er einigermaßen gerade ist. Er sollte nicht kippeln. Falls er das doch etwas tut, kann man das durch Verdrehen der beiden Seitenteile zueinander noch etwas richten. Ansonsten isses auch nicht schlimm, wenn die Kurvenscheibe etwas schief geworden ist. :-)
Schaut auch mal, ob die Seitenwände einigermaßen senkrecht stehen.
Wenn ihr wollt (ich muss sowas meistens gleich mal machen), dann könnt ihr die Kurvenscheibe gleich mal an den Rahmen montieren.
Presst dazu in die beiden 6mm-Löcher der Kurvenscheibe je ein Kugellager ein. Die sollten recht gut klemmen.
Wenn das Loch zu groß ist, die Lager also nicht so fest sitzen, müsst ihr sie vorsichtig einkleben.
Dann aber das Lager selbst nicht zukleben, sonst dreht sich ja nix mehr.
Version ohne Kugellager: dieser Schritt entfällt.
Danach könnt ihr die Kurvenscheibe an den Rahmen schrauben, in dem ihr durch die Kugellager die M2-Schräubchen steckt und dies dann in das 1,5er Loch in den Seitenteilen des Lagerbocks schraubt.
Die Ausrichtung muss so wie auf dem Bild sein.
Schaut doch schon richtig gut aus, oder?
Achtung: nicht zu fest anziehen, sonst verbiegt es euch die Kurvenscheibe. Sie soll nur seitlich kaum mehr rutschen können.
Die M2x12 Inbusschrauben können so weit reingeschraubt werden, bis sie gerade noch nicht auf der anderen Seite rausschauen.
Ihr seht jetzt auch gleich, ob die Kurvenscheibe einigermaßen mittig im Rahmen sitzt. Falls das nicht der Fall ist... Wie oben erwähnt, ist das nicht schlimm. So lange die ganz frei im Rahmen bewegt werden kann ist alles OK.
Machen wir nun mit den Rädern und den Adaptern dazu weiter
Räder und Adapter
Als erstes brauchen wir drei Adapter, um die CDs mit den relativ großen Löchern in der Mitte, an unsere dünnen Achsen anbauen zu können. Die Herstellung könnte fast der schwierigste Teil sein. Vielleicht müsst ihr da auch ein paar mehr bauen, bis ihr etwas Übung habt.
Schaut euch dazu auch das Kapitel "Adapter" hier auf meiner HP an. Viel mehr kann ich hier in der Anleitung auch nicht erklären.
Zeichnet drei Kreise mit 15mm Durchmesser.
Wenn ihr keinen Zirkel zur Hand habt geht das auch ohne.
Ihr könnt auch das Loch in den CDs als Schablone hernehmen.
Schätzt dann den Mittelpunkt so gut es geht ab.
Den Mittelpunkt stecht ihr wieder mit dem Vorstecher etwas ein.
bohrt nun drei 2er Löcher. Eines davon bohrt ihr noch auf 6mm auf.
Version ohne Kugellager:
lasst die 6er Bohrung weg. Ihr habt dann drei Stück mit 2er Bohrungen
die Teile wieder grob aussägen. Je besser ihr das allerdings macht umso weniger müsst ihr schleifen und umso leichter geht das auch. Bleibt aber deutlich außerhalb des Kreises.
jetzt kommt die 6mm Holzstange. Steckt die in das eine Teil mit dem entsprechenden Loch.
In ein Reststück Holz (das war das Buchenholz aus der Liste ganz oben) bohrt ihr ein 6,5er Loch und steckt den Holzstab durch.
Version ohne Kugellager:
dieser Schritt entfällt dann
Spannt den Holzstab in den Akkuschrauber.
Entweder habt ihr eine Bandschleifmaschine oder ihr klebt euch den Bogen Schleifpapier auf eine feste Unterlage.
Haltet jetzt den Stab mit dem Holzstück vorne und in der anderen Hand den Akkuschrauber.
So haltet ihr nun das Werkstück mit dem drehenden Akkuschrauber auf das Schleifpapier. Falls ihr damit auf die Schleifmaschine geht, sollte die Drehrichtung der Maschine entgegengesetzt sein.
Schleift das Holzstück schön langsam rund.
Probiert dabei immer wieder, ob die CD schon rauf passt.
Genau so macht ihr das auch mit den andern beiden, nur dass ihr hier den 2mm Stahldraht statt des 6mm-Holzstabes nehmen müsst. In den Buchenholzstab bohrt ihr dazu ein 2,5er Loch.
Version ohne Kugellager:
schleift alle drei Stücke genau so wie hier beschrieben
von der dünnen Stahlachse wird das Werkstück leicht heruntergezogen.
Wenn ihr einen Klemmring habt, fixiert den am Ende des Drahtes.
Alternativ könnt ihr da auch Heißkleber oder auch einen Tropfen Weißleim oder Alleskleber am Ende der Achse anbringen. Es geht nur darum, dass das Holzstück nicht von der Achse runtergezogen wird.
Wenn ihr fertig seid, habt ihr drei Adapter in den CDs:
zwei Stück mit 2er Loch und eines mit einem 6er Loch.
In den einen Adapter mit dem 6mm-Loch könnt ihr gleich ein Kugellager einpressen.
Der Rest ist jetzt ganz einfach.
Zusammenbau
Als erstes nehmt ihr die Kurvenscheibe wieder vom Rahmen. Die stört sonst etwas.
Klebt danach die Mausefalle auf den Lagerbock.
Ich hab dafür Heißkleber verwendet. Mit dem bekommt man die Falle wieder runter.
Es geht aber auch schrauben oder richtig ankleben.
Wer mag kann auch einen Rahmen anbauen, in den man die Falle einfach einsetzen kann. Das zeige ich später mal in einem Unterordner.
Der Bügel der Falle muss am Fahrzeug nach vorne zeigen (da wo der Schlitz in den Längsträgern ist) und der Drehpunkt soll möglichst genau bei den Löchern in dem Kurvenscheibenhalter liegen.
Schneidet vom CFK-Stab ein etwa 18cm langes Stück ab und montiert es mit den Lagern in die Längsträger.
Ich habe genau deshalb einen CFK-Stab gewählt. Auf einen Stahldraht bekommt man die Kugellager vielleicht nicht drauf. Bei mir war das nicht möglich.
Ich habe die Lager von der Innenseite in die Bohrungen der Längsträger eingepresst. Das geht natürlich auch von außen.
Version ohne Kugellager:
steckt die Achse einfach durch die beiden Löcher im Rahmen
So sollte die Achse dann im Rahmen liegen. Die Lager (sofern vorhanden) sind in die 6er Bohrungen eingepresst und die Achse schaut links und rechts etwa gleich weit heraus.
Die Achse muss sich jetzt ganz leicht drehen lassen!
Evtl. die Lager nochmal etwas zueinander ausrichten.
Wenn der CFK-Stab recht leicht durch die Lager ging, dann muss der Stab mit Schrumpfschlauch positioniert werden.
Schrumpfen könnt ihr mit einem Feuerzeug oder einer Heißluftpistole.
das Vorderrad wird genauso aufgebaut.
Schneidet einen 12cm CFK-Stab ab und steckt den durch das Lager im Adapter einer CD.
Zur Not mittig mit Schrumpfschlauch fixieren. Hab ich bei mir weggelassen, weil das Lager sehr stramm auf der Achse sitzt.
Tipp: falls eure Achse recht locker im Lager sitzt oder das Lager selbst das Rad nicht ausreichend führen kann, dann presst einfach noch ein zweites Lager mit in den Adapter.
Die beiden Kugellager nebeneinander halten das Rad jetzt besser senkrecht zur Achse. Genau deshalb habt ihr in der Bauteilliste genug Kugellager.
Version ohne Kugellager:
bohrt einen Adapter mit einer 2,5er Bohrung auf und steckt die Achse durch. Dann mittig ausrichten und mit Schrumpfschlauch fixieren.
auf die Hinterachse können die Räder jetzt einfach aufgeschoben werden. Die müssen normalerweise nicht festgeklebt werden.
Die Achse sollte in dem 2mm Loch einigermaßen fest sitzen.
Zur Not mit wenig Kleber fixieren.
die Vorderachse mit dem Rad erst in den Schlitz und dann gegenüber in die Bohrung stecken.
Mit einem kleinen Gummiring wird die Achse gegen die M2-Schraube gezogen.
Ich habe dazu einen Gummiring verwendet, wie man ihn für Zahnspanen bekommt. Ihr könnt aber auch einfach einen normalen Gummiring nehmen und den mit einem Knoten kürzen.
Durch Rein- bzw. Rausdrehen der Schraube kann dann der Geradeauslauf eingestellt werden.
Kurvenscheibe wieder anschrauben.
Achtung dabei: Der Querstab (bei den Punkten B im Rahmen) muss unter den Fallenbügel gelegt werden.
Wieder auf die richtige Ausrichtung achten.
Jetzt fehlt nur noch eine Schnur. Das kann, nein sollte, ein reißfester Faden sein. Ein Nähgarn mit etwa 0,1 bis 0,2mm Durchmesser hält die Kraft leicht aus.
Je dicker die Schnur ist, desto weniger wird die Reichweite aus der Anleitung hier erreicht.
Bindet den Faden an dem vordersten Quersteg der Kurvenscheibe fest.
Legt ihn dann über alle Stäbe der Kurvenscheibe bis zur Antriebsachse. Dort sollte er ca. 5cm überstehen.
Fertig zur ersten Fahrt!
Es ist eine Kunst den Faden an der Achse aufzuwickeln ohne ihn festzukleben.
Bei der derzeitigen Auslegung des Autos auf 25m empfehle ich das aber genau so. Das Auto wird sehr flott fahren. Wenn sich dann am Ende der Antriebsphase der Faden nicht von der Achse lösen kann, wird das Auto den wieder aufwickeln und bremsen. Legt den über die Achse und wickelt das Ende dann ein paar mal darum. Auf die Wickelrichtung achten. Es müssen so viele Umdrehungen sein, dass die Umschlingungen der Achse reichen, dass der Faden von der Achse mitgenommen wird ohne durchzurutschen. Jetzt einfach die Achse rückwärts drehen und so das Auto aufziehen. Es sollten ca. 60 Umdrehungen mit der Hinterachse möglich sein. Das ergibt dann eben die 25m Antriebs-Reichweite.
So hat das Auto jetzt ca. 175g
Tipp zum Aufwickeln:
klebt das Ende des Fadens mit einem kleinen Stück Tesa an die Achse. Aber so, dass ihr den Tesafilm leicht wieder runterbekommt.
Ihr seht im Bild, dass es reicht den Tesa einfach auf die Achse zu kleben. Er muss nicht rumgewickelt werden. Damit soll nur das Fadenende etwas fixiert werden.
Wickelt jetzt den Faden vorsichtig (rückwärts) auf.
Der Faden wurde ja etwas länger gelassen. Dieses lose Ende sollte ganz einfach aufzuwickeln sein. Haltet es dabei mit den Fingern etwas auf Spannung, ohne es mit dem Tesa von der Achse zu runter zu ziehen.
Ideal ist es, wenn ihr dabei einmal in die eine Richtung wickelt und dann wieder zurück, so dass die erste Lage nochmal vom Faden gekreuzt wird.
Schaut euch das Bild links genau an. Vergrößert es zu Not.
Der Faden ist im Bild erst ein paar Wicklungen nach links gewickelt, danach wurde wieder nach rechts gewickelt und so ein Paar Wicklungen darübergelegt.
Jetzt hält der Faden auf der Achse auch ohne Tesa. Deshalb jetzt Tesa entfernen und weiterwickeln.
Wickelt schön nebeneinander, so dass sich der Durchmesser nicht ändert. Wickelt auch das freie Ende des Fadens nicht mehr mit ein.
Übrigens: nie die Falle mit der Kurvenscheibe spannen und dann ohne den Faden um die Achse gewickelt zu haben, loslassen.
Die Kurvenscheibe wird nach vorne schnellen und am Anschlag vielleicht kaputt gemacht.
Immer mit dem Aufziehen an der Achse spannen und selbst dann beim Loslassen die Achse bremsen!
Optimierungen für mehr Reichweite
um dem Auto zu mehr Reichweite zu verhelfen gibt es einige Ansatzpunkte.
Einige davon helfen nur, die Reibung zu minimieren, so dass mehr Kraft für die Fahrt zur Verfügung steht.
Wenn die Kraft erhöht wird, fährt das Auto damit aber noch nicht gleich weiter.
Andere Maßnahmen nehmen direkt Einfluss auf die Reichweite, wie zum Beispiel der Einbau eines Getriebes, den ich weiter unten beschreiben werde.
Taktik
Das Auto ist auf 25m ausgelegt. Das ist aber nur die angetriebene Reichweite. Wenn es nur wenig Reibung hat, möchte es doch noch einige Meter weiterrollen. Wenn eure Wettbewerbsbahn 30m lang ist, wird es am Ende ankommen, anstoßen, stehen bleiben und nicht mehr weiterfahren.
Dreht das Auto um, bevor die max. Antriebsreichweite erreicht ist, wenn ihr dürft. Gebt dem Auto die Möglichkeit auszurollen. Es wird recht schnell und kann nach der 25m-Antriebsphase noch weit rollen. Wenn ihr es bei 20m bereits umdreht, kann es noch 5m wieder beschleunigen und dann ausrollen.
Mausefalle
Wenn die antreibende Kraft klein ist, sind der Erweiterung der Reichweite mehr Grenzen gesetzt.
Das Auto ist ja jetzt erstmal auf 25m ausgelegt. Da sollte es echt mit jeder Mausefalle fahren können. Wenn ihr aber mit dem Tuning beginnt, hilft euch natürlich eine starke Falle dabei. Sucht euch also, wenn es geht, die stärkste Falle, die ihr bekommen könnt.
Reibung reduzieren
Dadurch, dass wir von Anfang an, an allen bewegten Teilen, Kugellager vorgesehen haben, hat das Auto bereits recht wenig Reibung.
Lasst die Räder ruhig so wie sie sind. Keine „Reifen“ (Klebeband oder gar Gummi) montieren. Die weichere Oberfläche würde die Reibung erhöhen.
Räder
Das Auto ist wegen der einfachen Verfügbarkeit auf CDs als Räder ausgelegt.
Die sind aber recht klein. Das Auto kann so nicht sehr weit fahren. Es gibt mehrere Möglichkeiten das wieder zu ändern.
Eine davon ist die Antriebsräder selbst größer zu machen.
Ich habe bei meinen Fahrzeugen SMD-Spulen als Räder hergenommen. Wer sich im Baumarkt nicht gerade zwei LED-Lichterketten kaufen möchte, kommt an die schlecht ran.
Eine Alternative ist Single-Schallplatten zu verwenden. Da gibt es viele im Internet zu kaufen und manche von denen sind es bestimmt wert, nicht mehr gespielt, sondern einem sinnvollen Zweck als Rad an einem Mausefallenauto zugeführt zu werden.
Mit denen würde das Auto etwa 35m fahren (ohne Getriebe).
Wenn ihr das Kreuz in der Mitte der Schallplatte mitbekommt, braucht der Adapter für die Schallplatte nicht so groß zu werden. Das bedeutet weniger schleifen.
Die Schallplatten sind aber sehr schwer. Ihr macht also den Vorteil des größeren Durchmessers, durch ein höheres Gewicht wieder kleiner.
Also solltet ihr die so aussägen, dass nur noch Speichen, Felge und Nabe übrig bleiben.
Eine weitere Alternative habe ich im Reiter „Räder“ auf meiner Homepage.
Lasst euch doch gleich Räder fräsen, die dafür genau passen.
Ihr müsst Hrn. Hofmann nur mitteilen, dass ihr da eine evtl. 2mm Bohrung in der Mitte braucht.
Ein 100g-Auto halten zwei Räder aus, das habe ich probiert. Aber 175g mit drei Rädern?
Die Räder müssen deshalb vielleicht etwas stabiler werden. Breitere Speichen und breitere Felge.
Das könnt ihr bestimmt alles mit Hr. Hofmann ausmachen was da machbar ist.
09.06.21 Nachtrag
Ihr könnt ähnliche Räder aus Holz auch selbst herstellen. Das habe ich unter "Holzräder" in der Anleitung beschrieben.
Die halten auch die 160g, die das Auto mit solchen Holzrädern hat, gut aus.
Gewicht
Auch hier kann man ansetzen, das Auto etwas zu optimieren. Ein leichtes Auto hat erstens weniger Reibung, zweitens ist ein Turnhallenboden nie ganz eben. Er hat kleine Hügel und Täler. Ein schweres Auto die "Berge" hinaufzuschieben braucht mehr Kraft, die euch für die Reichweite verloren geht.
Das Anleitungs-Auto wiegt ohne Getriebe ca. 175g. Das ist für ein Mausefallenauto recht schwer. Trotzdem sollte es gut in der Turnhalle fahren können, weil es ja erstmal auf kleine Reichweite ausgelegt ist. Wenn ihr aber größere Reichweiten (>75m) anstrebt, wird es mit dem Gewicht vielleicht nicht mehr klappen. (Mein Auto3, mit einer ähnlichen Bauweise, hat inkl. Getriebe nur 100g.)
Der Einfachheit halber, habe ich bei diesem Anleitungs-Auto überall Sperrholz und Kiefernleisten als Baumaterial verwendet.
Es können aber andere, leichtere Materialien eingesetzt werden.
Hier mal die Teile, die ihr erleichtern könnt:
Räder
Auch die CDs können noch leichter gemacht werden. Sägt Felder aus, so dass nur noch Nabe (mit Adapter), vier Speichen und eine Felge übrig bleiben. Wenn ihr das alles zu dünn macht, werden die Räder das Gewicht nicht mehr halten.
Tastet euch an das Machbare heran.
Rahmen
Für den Rahmen könnt ihr z.B. Balsaholz verwenden. Sehr leicht und immer noch ausreichend stabil.
Nachteile:
- es bricht doch relativ leicht. Es sind vielleicht mehr Versteifungen nötig.
- die Kugellager sitzen nicht so fest
- Für die M2-Schraube ganz vorne am Vorderrad wird mehr „Fleisch“ benötigt. Da solltet ihr dann eine längere Schraube vorsehen, die durch mehr Material geschraubt wird.
Kurvenscheibe
Sie ist aus Sperrholz recht stabil gebaut. Ich habe dafür auch schon Depron verwendet. Damit kann sie sehr leicht und trotzdem stabil gebaut werden. Es sind dann aber mehr Verstrebungen nötig.
Da müsst ihr etwas rumprobieren. Vielleicht erweitere ich die Anleitung um eine Kurvenscheibe aus Depron, die ihr dann
nachbauen könnt.
Die Schaschlikspieß-Stücke können durch Zahnstocher ersetzt werden. Die sind aber sehr kurz.
Etwas mehr Bewegungsraum steht der Mausefalle zur Verfügung, wenn ihr den Mitnehmer-Querstift beim Punkt B dünner macht. Ein CFK-Stab an der Stelle mit 1mm Durchmesser macht gleich etwas mehr Fadenabwicklung und damit mehr Weg.
Mausefalle
In manchen Wettbewerben ist es erlaubt, das Holz der Mausefalle, so weit wie es geht und sinnvoll ist, zu entfernen. Das solltet ihr dann auch tun. Die Fallen sind recht schwer. Ihr könnt die bestimmt um 14 bis 15g leichter machen.
Faden
Nehmt einen Faden, der so dünn wie möglich ist. Ein dicker Faden erzeugt an der Antriebsachse einen größeren Durchmesser und damit zwar mehr Kraft, aber auch weniger Weg.
Achse
Die Antriebsachse habe ich auf 2mm festgelegt. Die ist ausreichend stabil und man kann einigermaßen weit fahren.
Ich habe überlegt, ob ich nicht einfach auch Schaschlikspieße als Achsen verwenden soll. Die sind aber 3mm dick und damit würde das Auto schon keine 25m mehr fahren, sondern nur noch 15m.
Das wolle ich denen, die kein Getriebe einbauen wollen dann doch nicht „zumuten“. Ein Auto mit Kurvenscheibe muss doch im Wettbewerb vorne dabei sein, oder?
Der Durchmesser kann aber auf 1,5mm verringert werden. Dann braucht ihr aber auch andere Kugellager. Und so viel weiter fahrt ihr dann auch nicht (30m). Das kann mit einem Getriebe leicht wieder kompensiert werden.
Rundheit der Räder und Adapter
Angenommen, die Achse der Räder geht nicht genau durch deren Mittelpunkt. Dann muss sich das Auto bei jeder Umdrehung heben und senken, weil ja das Rad exzentrisch an der Achse ist.
Wenn das Auto für kleinere Reichweiten ausgelegt ist, hat die Falle vielleicht die Kraft das Auto beim Vorwärtsschieben etwas mit anzuheben. Bei Auslegung auf große Reichweiten hat sie das definitiv nicht mehr.
Also sollten die Räder und vor allem der selbst gebaute Adapter möglichst rund sein. Und der Adapter sollte natürlich möglichst gut passen.
Es gibt noch einen kleinen Trick: falls die beiden Adapter der Hinterachse nicht so 100%ig rund sind (was sie vermutlich sein werden), dann bringt die Räder so an der Achse an, dass das eine Rad grad oben ist und das andere grad unten. So muss das Auto nicht hochgehoben werden, sondern es dreht sich nur immer hin und her. Es wackelt dann beim Fahren hin und her.
Getriebe
Für mehr Reichweite habe ich in dem Fahrzeug gleich mal ein Getriebe vorgesehen.
Das hat den Vorteil, dass die Räder klein und leicht bleiben können und trotzdem große Reichweiten machbar sind.
Wenn ihr die Zahnräder richtig anordnet, hat das Getriebe im Auto auch kaum zusätzliche Reibung.
Weitere Tipps auf der Seite „Tipps für euer Auto“
einige Optimierungen für euer Auto
Wenn ihr ein Getriebe in euer Auto einbauen wollt findet ihr zwei Anleitungen dazu auf meiner Homepage.
Hier die Beschreibung zum Einbau eines Zahnradgetriebes.
Wer keine Zahnräder verwenden darf, kann oder will, kann sich ein Schnurgetriebe einbauen.
Die Räder könnt ihr ebenfalls selbst aus Holz bauen.
Ein leichterer Rahmen ist für ein Auto nötig, welches weiter fahren soll.
Hier eine Beschreibung eines Balsa-Rahmens als Alternative zu dem Kiefernleistenrahmen.
Wer ein ganz leichtes Auto bauen will, kann die Kurvenscheibe aus Balsaholz oder eine aus Depron bauen.
Für die Formel-M müssen einige Punkte beachtet werden. Die findet ihr dann hier.
Entwurf und Erstellung einer ganz eigenen Kurvenscheibe
wenn ihr wissen wollt, wie ich auf die Punkte für die Kurvenscheibe gekommen bin oder wie ihr selbst eine eigene Kurvenscheibe konstruieren könnt, schaut auf der Seite Kurvenscheibe vorbei.
Ich habe dort die Auslegung beschrieben und auch ein Video mit verlinkt, das euch Schritt für Schritt zur eigenen Kurvenscheibe führen soll.
Nachtrag 09.01.2021
nochmal zum Thema Formel M:
ich möchte, dass ihr die Möglichkeit habt, mit dem Auto an Formel-M-Wettbewerben teilzunehmen.
Dort sind nur Holz und Metall als Baumaterial erlaubt.
Umbau zum Formel-M-Auto:
Das Auto kann bis auf die CD-Räder und die Achsen weiterhin genau nach Anleitung gebaut werden.
Lediglich Achsen, Räder und, falls gewünscht, das Getriebe, müssen angepasst werden.
kurze Beschreibung und Bilder findet ihr in Formel_M
26.06.2021
Wer möchte kann einen leichten Balsaholzrahmen bauen. Damit hat das Auto dann ca. 40g weniger.
Einen Vorschlag und die Anleitung dazu findet ihr unter Balsa-Rahmen.
20.12.2021
Die Versuchung ist groß das Auto gleich mal auf 75m auszulegen. Meine Empfehlung ist aber zuerst mit 25m zu starten und dann zu schauen was noch herauszuholen ist.
Ich hab lieber ein Auto, welches auf dem Wettbewerbsboden nur 25m fährt, die aber sicher, als eines, das zwar auf 75 ausgelegt wurde, leider auf dem Boden (und vielleicht noch weil z.B. keine Kugellager verbaut wurden und eine recht schwache Mausefalle gezogen wurde) gar nicht fährt.
Auf dem Kraft-Pfad von der Mausefalle bis zu den Rädern kann viel durch Reibung verloren gehen. Das Allerwichtigste (wirklich) ist, dass ihr alle Reibungen so gut es geht reduziert. Das Auto ist mit 100g bis 160g (je nach Version) nicht sehr leicht. Und die Böden, auf denen üblicherweise die Wettbewerbe gefahren werden, sind nicht so gerade, wie sie aussehen.
Macht, wenn möglich, eine Probefahrt auf dem Boden, der dann im Wettbewerb verwendet werden soll. Wenn das nicht geht, startet erstmal mit mehr Kraft, also kleinerer Reichweite.
Das Anleitungsauto kann, obwohl ihr ein Getriebe eingebaut habt, erstmal ohne Getriebe mit direktem Antrieb fahren. Dazu müsst ihr nur den Faden direkt auf die Antriebsachse wickeln, statt auf die Vorgelegewelle.
Der Fehler, der dabei wegen des versetzten Angriffspunktes des Fadens zur Kurvenscheibe gemacht wird, ist, bei der dann recht großen Antriebskraft, egal.
Ich verstehe, dass ihr das Auto komplett alleine bauen wollt. Und das ist auch wichtig so.
Wenn ihr aber trotzdem mal irgendwo nicht so recht weiterkommt, dürft ihr mich gerne kontaktieren. Wenn es geht versuche ich zu helfen, bevor der Wettbewerb komplett in die Hose geht. Hinterher kann man nur noch analysieren, warum es nicht geklappt hat.
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