Schlusswort

Auch wenn ich mich in meinen Texten immer mal dazu verleiten hab lassen zu schreiben "muss" oder "ist es nötig", die Entscheidung welches Endergebnis angestrebt und erreicht werden muss. liegt bei jedem selbst.

Ich wollte auf meiner Seite nur die verschiedenen Möglichkeiten mal zusammenfassen und neue optimierte Methoden vorschlagen.

 

Die Blatthersteller geben an, die Blätter genau auszuwuchten. Dabei werden aber größere Grenzen zugelassen, die zwar die Helis vielleicht nicht mehr beschädigen, aber immer noch unnötig belastende Unwuchten erzeugen werden.

Wenn also diese Blätter funktionieren, liegt es nur noch am Nutzer selbst zu entscheiden, ob er da was verbessern will.

Ich würde, übrigens entgegen manchen Warnungen der Hersteller, selbst angeblich "feinstgewuchtete" Blätter nochmal nachwuchten.

Das Thema auf RC-Heli "Praxisrelevanter Aufwand beim Auswuchten..." hat mich dazu gebracht hier mehr, bzw. den richtigen Aufwand reinzustecken. 

 

 

 

Meine Favoriten:

Die beiden Methoden "Einarm-Blattwaage" und "über den "Draht kippen" mit der optimierten Vorrichtung haben mich voll begeistert. Sie sind vergleichsweise einfach durchzuführen und liefern sehr gute Ergebnisse.

 

Ich habe folgenden Versuch durchgeführt:

Die Blätter wurden auf der Drahtvorrichtung im Schwerpunkt aneinander angeglichen. Danach wurden beide Blätter gleich schwer gemacht. Diese Blätter habe ich dann einfach so auf die Einarmwaage gebaut und dort überprüft. Ein Nachwuchten war nicht mehr erforderlich. Beide Blätter erzeugten genau denselben Ausschlag. Das war der Beweis, dass die optimierte Drahtmethode super funktioniert. Wenn man dann noch eine Waage hat, die auf 0,01g genau messen kann, steht einem guten Wuchtergebnis nichts mehr im Wege.

 

Schlusswort:

ich habe bisher immer argumentiert, dass das Auswuchten von Rotorblättern viel zu ernst genommen wird. 

Auch mein Argument war, dass ja auch ein Einblattrotor funktioniert. Der kann nur so gewuchtet werden, dass m*r für beide Seiten der Rotorachse gleich ist. In Neutralpitch kann das super vibrationsfrei laufen. Er hat aber definitiv Vibrationen durch den Effekt 2, aber zusätzlich dadurch, dass auch die Auftriebskraft nur einseitig wirkt.  Das wird zwar teilweise durch den Konuswinkel ausgeglichen, wohl aber nicht ganz (je nachdem, ob sich das Blatt im Gelenk an den Auftrieb anpassen kann) 

 

Der Unterschied zum Einblattrotor ist aber bei "normalen" Helis, dass wir hier die Möglichkeit haben, das Ergebnis in mehreren Stufen zu optimieren. Warum sollten wir die also nicht nutzen und so die Lebensdauer des Helis erhöhen und unseren FBL-Systemen die Arbeit etwas erleichtern? 

 

Viel Spaß beim Blätter auswuchten.

 

 

 

Nachtrag 29.09.2018:

für mich gibt es nach meinen Berechnungen keinen echten Grund mehr, dass die Schwerpunktlagen der Blätter alle gleich sein müssen. Für mich reicht es aus, wenn die Blätter so gewuchtet sind, dass sie am Rotorkopf alle das gleiche m * (r + x) haben, also der Effekt 1 so gut es geht eliminiert ist. Die Blätter dürfen demnach alle unterschiedliche Schwerpunktlagen haben und sind alle unterschiedlich schwer.

Sowohl die Berechnungen zu Effekt 2 (Schwerpunkthöhenfehler) als auch zum unterschiedlichen Vorlauf, beide hervorgerufen durch unterschiedliche Schwerpunktlage der Blätter, haben mir gezeigt, dass diese Einflüsse eigentlich vernachlässigbar sind. Zumindest, wenn die Schwerpunktlagen heutiger Blätter sowieso schon sehr nahe beieinander liegen.

Ich wuchte in Zukunft nur noch mit meiner Einblattwaage mit Kopfabstand, stelle dort den richtigen Kopfabstand ein, und wuchte direkt die Blätter, ohne sie vorher irgendwie gleich schwer zu machen.

Das ist die einfachste und schnellste Methode die ich kenne.

 

 

Nachtrag 19.01.2019

obiger Nachtrag wurde nun mehr als bestätigt! Da es eigentlich keinen Effekt 2 gibt, muss meiner Meinung nach auch keine Lage der Blattschwerpunkte angepasst werden. Der zusätzliche Aufwand bringt für mich keinen nennenswerten Vorteil.

Damit wäre der Kreis zum Thema praxisrelevanter Aufwand nun geschlossen. Weniger Aufwand als nur m*(r+x) gleichzusetzen, also die Blätter für den Rotorkopfabstand auszuwuchten, ist kaum möglich.

Voraussetzung: man hat sich einmal eine  Einblattwaage mit Kopfabstand gebaut.

 

Nachtrag 18.03.2019

dadurch dass die Fliehkraft definitiv nicht im Schwerpunkt angreift, und sogar nicht eindeutig mit diesem zusammenhängt, macht es keinen rechten Sinn die Schwerpunktlagen möglichst genau aneinander anzugleichen. Was hilft es, wenn wir die Schwerpunktlagen der Blätter auf den 1/100mm genau angleichen, der Angriffspunkt der Fliehkraft aber trotzdem im Millimeterbereich voneinander abweichen kann.

Das Problem dabei: wir wissen nicht wie weit der Angriffspunkt der Fliehkraft der Blätter voneinander abweicht. Es können ebenfalls nur 1/100tel Millimeter sein, aber auch Millimeter. Es hängt nur davon ab, wie genau die Blätter gefertigt wurden, welche Massenverteilung von Harz und Gewebe die Blätter haben.

Da ich in meinem Blattsatz der Hughes ein Blatt habe, dessen Schwerpunktlage schon mehrere Millimeter von der der anderen Blätter abweicht, gehe ich davon aus, dass die Blätter so ungenau gefertigt wurden, dass auch der Angriffspunkt de Fliehkraft stark voneinander abweichen wird.

Aber selbst, wenn die Blätter gleiche Schwerpunktlage und gleiches Gewicht haben, ist ein Versatz des Fliehkraftangriffspunktes möglich.

Wenn dann die Hersteller selbst irgendwie gewuchtet haben, passt wahrscheinlich nichts mehr zusammen.

Auch die Blatthersteller verschieben ja nur die Schwerpunktlage und gleichen nicht die Massenverteilung der Blätter aus.

 

Messen können wir diesen Versatz auch nicht. Der ist einfach so, wie er hergestellt wurde. Durch Auswuchten und Schwerpunkte schieben verschlimmern wir die Situation oder verbessern sie. Auch dass können wir nicht so genau sagen. Wieso also die Schwerpunkte auf hunderstel Millimeter genau an eine bestimmte Stelle schieben? Vor allem, weil meine Berechnungen bestätigen, dass manchmal einfaches Auswuchten auf einer Blattwaage mit Kopfabstand die Angriffspunkte der Fliehkraft besser aufeinander abstimmt als wenn die Schwerpunktlagen und das Gewicht abgestimmt worden wären.

 

21.03.2019

Meine Untersuchungen neigen sich dem Ende zu. Ich habe jetzt über ein Jahr mit dem Thema verbracht.

Ich habe viele neue Erkenntnisse gewonnen, die rückwirkend betrachtet durchaus logisch sind.

 

Ein Hinweis zum Schluss ist mir aber noch wichtig.

 

Ich stelle hier nicht das Wuchtprinzip „Schwerpunkte und Blattgewicht angleichen“ in Frage!

Es ist die einzige Möglichkeit, Vibrationen am Heli so gut es geht zu minimieren, wenn man keine Blattwaage mit Kopfabstand hat! Diese Methode hat somit auf jeden Fall ihre Berechtigung.

 

Ich stelle hier die, im Internet oft genannten Gründe für die Anwendung genau dieser Methode, wie (ich nenne hier mal mit eigenen Worten, was ich alles schon gelesen hab):

  • wird benötigt um gleichen Vorlauf der Blätter zu erzeugen
  • wird benötigt weil beim Heben der Blätter durch den Auftrieb die Fliehkraft dann auf unterschiedlichem Niveau angreift (Vibrationen)
  • irgendwas mit Tensor der 3. Art (oder so ähnlich) und der Heli verhält sich komplett anders, weil…
  • unterschiedliches Schwingungsverhalten der Blätter (Eigenfrequenz)
  • ... wie bei einer Pirouette auf dem Eis: wenn man die Arme anlegt dreht man schneller...
  • ...

von manchen Leuten in Frage, die sich über die Einflüsse, die sie aufführen und deren Wichtigkeit sie so hervorheben, noch nie so richtig Gedanken gemacht haben.

Im Gegenteil. Ich ärgere mich über so einen Blödsinn eigentlich, weil damit Anfängern ein Halbwissen eingepflanzt wird, welches einfach falsch oder zumindest völlig irrelevant für unsere Helis ist.

 

Das oben sind ohne Zweifel alles physikalische Einflüsse oder Effekte.

Nur wie groß sind die wirklich, wenn die Schwerpunkte im Millimeterbereich auseinander liegen, aber die Fliehkräfte mit der für uns machbaren Genauigkeit gleich groß sind? Und sind die wirklich von der Fliehkraft beeinflusst oder deren Angriffspunkt?

Ich habe hier versucht so vieles wie mir möglich ist, selbst nachzurechnen und zu erforschen, aber dann auch hier zu erklären. 

 

Fakt ist, dass eine gleiche Schwerpunktlage die genannten Punkte auch nicht verbessert, weil es eben nicht die Schwerpunktlage sondern, wenn überhaupt, der Angriffspunkt der Fliehkraft ist, der diese Punkte beeinflusst. Und der kann immer noch unterschiedlich sein, auch wenn wir die Schwerpunktlagen angleichen.

Zugegeben: mit Tensoren war ich noch nie so richtig vertraut. Da kann ich physikalisch nur schwer dagegen argumentieren, weil ich es selbst derzeit nicht nachrechnen könnte. Ich hab aber noch nicht festgestellt, dass sich der Heli komplett anders verhält, nur weil die Schwerpunkte nicht am selben Ort lagen. Solche Argumente sind für mich auch nur übertrieben. 

 

 

Ich behaupte hier mal, dass niemand am Flugverhalten seines Helis feststellen wird, dass die Schwerpunkte nicht angepasst wurden. Wer das mit seinem Heli kann, möchte sich bitte bei mir melden. Wir würden dann mal einen Versuch machen, seine Rotorblätter auf meiner Blattwaage mit Kopfabstand zu wuchten. Ich würde das Ergebnis aus einer Versuchsreihe dann gerne auf meiner Homepage veröffentlichen und die gesamte Homepage auf die dann neu gewonnenen Erkenntnisse umstellen.

 

 

 

Meine Intention zum Thema "Rotorblätter auswuchten" auf meiner Homepage war, bestehende Infos und alte Methoden auf den Prüfstand zu stellen, darüber zu informieren und alternative Methoden vorzuschlagen.

Und ich hoffe, dass es einige gibt, die diese Methoden mal ausprobieren, um sich auch selbst ein Urteil zu bilden.

Bitte nicht einfach alles hinnehmen, was in Foren so als Fakt hingestellt wird, sondern kritisch bleiben.

Ich hoffe, dass ich mit meiner Homepage zum Nachdenken angeregt habe, vielleicht dem Einen oder anderen Infos mitgeben konnte, die beim Auswuchten helfen.

Wer dabei noch Fragen, Anregungen, noch andere  Ideen hat, darf sich gerne bei mir melden.