Rotorkopf komplett

Ich habe schon gesehen, dass Leute zum Auswuchten vorschlagen, den Rotorkopf komplett zusammengebaut auszuwuchten.

Einige Zeit dachte ich, dass das nicht funktionieren kann, deshalb habe ich die Lösung schnell wieder verdrängt.

 

Bei meinen Überlegungen zur Einblattwaage mit Kopfabstand und Zweiblattwaage mit Kopfabstand, bin ich aber auf genau diese Lösung gekommen. Da ist mir dann eingefallen, dass es die ja schon gibt. Ich möchte die hier also mal vorstellen und evtl. optimieren.

 

Ich habe ja eine Zweiblattwaage mit Kopfabstand beschrieben, die ich als nicht so einfach mit der benötigten Genauigkeit umzusetzen, einschätze. Bei diesen Überlegungen ist mir aber eingefallen, dass die Mechanik des Helis ja schon eine eingebaute Blattwaage enthält.

Ich denke, dass man die ganz gut zum Auswuchten für die Situation am Rotorkopf verwenden kann.

Zumindest für FBL-Köpfe sollte das doch funktionieren. Ob Paddelköpfe damit ausgewuchtet werden können, kann ich nicht sagen. 

 

Der Heli, oder besser die Mechanik wird dazu so ausgerichtet, dass die Rotorachse horizontal liegt.

Der komplett zusammengebaute Rotorkopf ist montiert. Um eine gute Genauigkeit zu erreichen, wird  es nötig sein, die Reibung so weit wie möglich zu reduzieren. D.h. Taumelscheibe, Mitnehmer und Anlekungen sollten abgebaut sein. Die Rotorwelle sollte nur eingesteckt und nicht mit Stellringen fixiert sein (keine Axialkräfte auf die Lager).

 

In den Anleitungen habe ich gesehen, dass die Blätter so montiert werden, wie sie auch später am Heli zum Einsatz kommen.

Das würde ich wieder anders vorschlagen:

Die Hinterkante der Blätter muss auf einer Linie liegen um die Blätter genau aneinander ausrichten zu können.

Dazu muss ein Blatt falsch im Blatthalter verbaut sein. Die Blätter werden so festgeschraubt, dass sie nicht durch ihr Eigengewicht herunterklappen können.

Die Endleisten der Blätter werden jetzt auf einer geraden Oberfläche (Tisch) genau aneinander ausgerichtet.

Nur so ist gewährleistet, dass sie beide gleich zur Rotorachse positioniert sind.

 

Nun kann das ganze System ausgewuchtet werden.

 

Vorteil:

- es wird auch der Rotorkopf mit ausgewuchtet.

Nachteile:

- Spiel in den Lagern der Blatthalter kann zu unterschiedlichem Winkel der Blätter zum Rotorkopf führen. Dieser wird dann zu falschen  

  Wuchtgewichten führen.

- die Lager sind größer dimensioniert als an einer "richtigen" Blattwaage.

  Das wird zu mehr Reibung und damit zu reduzierter Genauigkeit führen.

- die Blätter können mit den Blatthaltern verdreht werden. Kann zu reduzierter Genauigkeit führen

- Da alle anderen Anbauteile an der Rotorwelle abgebaut werden müssen, ist diese Methode wohl nur zum ersten Auswuchten beim

  Aufbau des Helis wirklich sinnvoll.

- die Empfindlichkeit der "Blattwaage" kann nicht optimiert werden, weil nicht sichergestellt werden kann, daß alle Blätter gleich

  hochgeklappt werden. Sie müssen immer parallel zueinander bleiben.

 

Die Blätter müssen immer am gleichen Platz am Rotorkopf montiert werden.

Vertauschen der Blätter am Kopf wird wahrscheinlich zu Unwuchten führen.

 

Mit dieser Methode wird m*(r+x) aller Blätter gleich gesetzt. Allerdings so, wie das der Rotorkopf selbst mit beeinflusst. 

Angenommen der Rotorkopf ist perfekt symmetrisch und ausbalanciert: in diesem Fall ist m*(r+x) für alle Blätter gleich.

Angenommen der Rotorkopf bringt selbst eine Unwucht mit: in diesem Fall wird diese auf einem der Blätter mit ausgewuchtet.

Das ist der Grund, weshalb die Blätter später am Kopf wahrscheinlich nicht mehr getauscht werden sollten.

 

Ich werde diese Lösung beim Neuaufbau meines T-Rex600 mal probieren und hier wieder berichten.

 

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