Eine Kurvenscheibe aus Balsaholz wollte ich schon lange mal ausprobieren. Also habe ich für mein Anleitungsauto mal eine gebaut.
Nachdem die am Ende doch sogar funktioniert hat und auch sehr leicht geworden ist, habe ich mich entschlossen die mal für die Anleitung zu dokumentieren.
Und so sieht sie am Auto angebaut aus:
Die Kurvenscheibe aus Balsaholz hat im Vergleich zu der nach der "normalen" Anleitung aus Sperrholz fast 20g eingespart.
Sie wiegt nur noch 10,5g.
Damit wiegt das Auto so wie auf dem Bild dargestellt nur noch 102g.
D.h. wenn ich die beiden restlichen Räder auch noch als Speichenräder ausführe, dann würde es ca. 87g wiegen.
Das ist leichter als mein Auto Nr. 3 welches immerhin über 200m geschafft hat.
Damit habe ich nun eine Mausefallenauto-Anleitung geschaffen, die ein echt wettbewerbsfähiges Auto beschreibt.
Jetzt würde damit mit verschiedenen Getriebeübersetzungen die Jagd nach Rekorden losgehen.
Der Nachbau der Kurvenscheibe ist wohl nicht ganz einfach.
Aber entscheidet selbst. Hier nun die Beschreibung:
Die Kurvenscheibe besteht, wie der Rahmen auch, aus 1,25mm oder 1,5mm Balsaholz. Ob hier 1mm noch geht kann ich nicht abschätzen, müsste probiert werden.
Ich habe auch wieder wie beim Rahmen ca. 15mm breite Streifen geschnitten. Ich gebe wieder die benötigte Länge an der entsprechenden Stelle an.
Weiterhin brauchen wir wieder etwas 1mm-Buchen-Sperrholz, ein paar Schaschlikspieße und ein paar Zahnstocher aus Holz.
Als erstes habe ich meine Skizze für die Sperrholz-Kurvenscheibe etwas für eine aus Balsaholz geändert. Vielleich mache ich mal eine eigene Skizze dafür. Im Moment muss man aber die Skizze für die "normale" Kurvenscheibe etwa so wie auf dem Bild mit zusätzlichen Linien ergänzen. Die parallelen Linien haben einen Abstand von etwa 15mm.
Download der Skizze.
Zwei Balsaholzstreifen 23cm lang und etwa 3cm breit werden benötigt.
Wir zeichnen uns darauf mittig im Abstand von 1cm von einem Ende einen Punkt und einen weiteren bei fünf Zentimeter Abstand vom Rand.
Um den näher am Rand zeichnen wir einen Kreis mit ca. 15mm Durchmesser...
... und um den bei 5cm einen mit etwa 3cm Durchmesser.
Zeichnet tangentiale Linien wie auf dem Bild.
Dann einen 15mm breiten Streifen mittig vom großen Kreis aus bis zum andern Ende zeichnen.
an den Ecken und in der Mitte am Rand können wir die beiden Streifen zusammenkleben.
in den kleinen Kreis bohren wir ein 6mm-Locj in den großen eins mit 2mm.
wir schneiden die Kontur aus und trennen die beiden Teile wieder.
wir nehmen einen 8cm und einen 7cm-Streifen und legen die so auf die geänderte Skizze, dass sie sich wie dargestellt überlappen.
Die Schnittpunkte zeichnen wir auf dem oberen an und ...
...schneiden beide Teile von einer Markierung zur anderen zu.
Genau so machen wir das mit zwei weiteren 9cm langen Streifen.
Das ganze Prozedere dann noch einmal komplett durchführen.
So haben wir dann vier Teile für zwei Rahmen.
Die kleben wir genau passend zur Skizze stirnseitig aneinander.
Wir können auch gleich vier dünne Streifen, etwa 5mm x 20mm, schneiden.
Wir legen, wieder genau passend zur Skizze, die beiden Teile mit den Bohrungen, die wir zuerst erstellt haben, auf die Rahmenstücke und passen die genau ein.
Wieder stirnseitig verkleben und mit den dünnen Streifen sichern.
Jetzt können wir einen 10,5cm Streifen nach Bild einfach oben drauf kleben.
Achtung: die 2mm-Bohrung darf nicht verdeckt werden.
Damit ist der linke Rahmen der Kurvenscheibe fertig.
Damit die rechte Seite genau gleich groß wird, und die Bohrungen perfekt zusammenpassen, habe ich in die 6mm-Bohrung einen Bohrer gesteckt und die beiden Teile damit ausgerichtet.
Jetzt das Teil in den zweiten Rahmen einpassen und verkleben.
Wieder mit den beiden dünnen Hölzchen sichern. Die rechte Seite ist ebenfalls fertig.
Jetzt legen wir die beiden Rahmenteile aufeinander und die Skizze diesmal oben drauf.
Mit einem Bohrer im 6mm-Loch und einem Schaschlikspieß im 2mm-Loch genau ausrichten.
Nun können wir alle Stützpunkte für den Faden (Punkte C -L) mit einem Schaschlikspieß durch das Papier durchdrücken und aufs Balsaholz übertragen.
Die durchgedrückten Punkte sollten jetzt alle auf dem oberen Rahmen "angezeichnet" sein.
an der Stelle mit dem grünen Pfeil habe ich zur Abstützung noch einen 5mm breiten Streifen eingeklebt.
Durch die 2mm-Bohrung stecken wir einen Schaschlikspieß ganz durch (Vorsichtig reindrehen, evtl. auf 2,5mm aufbohren.)
Der sollte jetzt ganz gut klemmen.
Die beiden Teile richten wir rechtwinklig zueinander in einem Abstand von 7cm aus.
An der Stelle mit dem grünen Pfeil kleben wir einen 7cm Streifen zwischen die Rahmenteile.
Damit der besser hält habe ich an der Klebestelle kleine Stückchen oben drauf geklebt.
wenn das ausgehärtet ist, stecken wir durch das Loch (Punkt J auf der Skizze) einen Zahnstocher und schieben die Seitenteile auf einen Abstand von ca. 2cm zusammen.
So fixieren und verkleben.
danach können wir die Enden fast ganz zusammenschieben und mit einem Zahnstocher im letzten Loch fixieren und verkleben.
Genau so machen wir das auch bei dem Loch dazwischen.
Hier die Teile aber nicht mehr verdrücken. Am besten warten bis die beiden vorherigen Klebestellen getrocknet sind.
Wenn diese drei Stellen hart sind können die restlichen Querstäbe eingesetzt werden. Die vordersten vier sind Schaschlikstäbe, die restlichen alles Zahnstocher.
Die Rahmenteile können wir im vorderen, breiten Bereich auf etwa 6 bis 7cm zusammenschieben.
ganz am dünnen Ende kleben wir noch eine kleine Platte auf die Unterseite der beiden Rahmenteile.
Aus dem 1mm-Sperrholz machen wir uns zwei Plättchen mit einem 6er Loch.
Die Ecken runden wir etwas ab und kleben sie von außen an die Rahmenteile genau konzentrisch mit dem 6er Loch (grüne Pfeile)
Wir schneiden alle überstehenden Stäbe ab.
Fertig ist die Kurvenscheibe aus Balsaholz.
Diese Balsaholzkonstruktion schaut jetzt noch ungewöhnlicher aus, als es die Kurvenscheibe an sich schon tut.
Da die Kurvenscheibe diesmal nicht die komplette Breite hat, wie das bei der Sperrholzversion der Fall war, sondern zum Ende hin dünner wird, kann sie wohl nicht für das Schnurgetriebe verwendet werden. Der im Schnurgetriebe benötigte Fadenverlauf ist mit dieser Kurvenscheibe nicht so einfach machbar. Zumindest muss man beim Aufziehen den Faden dann genau führen, weil die Kurvenscheibe den nur mittig ausrichten kann.
Da sie aber darauf ausgelegt ist, ein besonders leichtes Auto zu ermöglichen, ist ein Schnurgetriebe sowieso nicht mehr die richtige Wahl für die damit geplanten Reichweiten. Hier bleibt eigentlich nur die Wahl eines Zahnradgetriebes.
Übrigens: so ähnlich wie diese hier ist auch meine Kurvenscheibe aus Depron aufgebaut, die noch etwas leichter ist.
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