Holzräder

Um mit dem Anleitungsauto an Formel-M-Wettbewerben teilnehmen zu können, müssen wir die CDs durch Holzräder ersetzen.

 

Die sind wahrscheinlich nicht so rund hinzubekommen wie CDs, sollten aber für unser Auto auch gut funktionieren.

Wir brauchen also Räder, die ...

... möglichst leicht sind

... möglichst rund sind

... nur aus Holz oder Metall sind

... eine möglichst dünne Lauffläche haben.

 

Materialliste:

1mm- Buchensperrholz 3 Stücke 130 x 130mm

5mm- Sperrholz min 35 x 35mm

evtl. Zirkel

evtl. eine CD

 

Für das Auto noch die neuen Achsen:

Hinterachse: 1,8er Draht ca. 180mm 

Vorderachse: 1,8er Draht 120mm oder

                        M2-Gewindestange 120mm                                            

 

 

Werkzeug:

Feile

Bohrer 1,5mm

evtl. Bohrer 1,8mm

Bohrer 6mm

evtl. Band-Schleifmaschine

etwa 2cm dickes Brett 150x150mm

 

 

Zum Bau:

Das Auto wird nun statt der 2mm -CFK-Achsen einen 1,8mm-Stahldraht bekommen. 

Der geht leichter durch die Kugellager. Einen 2mm-Draht bekommt ihr nur sehr schwer in die Lager.

Das Auto fährt aber auch problemlos, wenn wir einen 1,8er Draht verwenden.

Da wir, wenn überhaupt, ein Schnurgetriebe (oder ein Bandgetriebe?) verwenden müssen, Kunststoffzahnräder sind nicht erlaubt, können wir auch problemlos auf eine 1,8mm Radachse wechseln. Das Auto fährt damit gleich noch etwas weiter.

 

Hier nun die Anleitung zur Erstellung der Räder dazu:

Machen wir als erstes die großen Rad-Scheiben aus 1mm-Sperrholz.

Zeichnet drei Kreise mit 120mm Durchmesser. Entweder gleich mit einem Zirkel oder mit Hilfe einer CD.

 

Auch den Mittelpunkt brauchen so genau wie möglich.

Schneidet den großen Außendurchmesser mit aus. Entweder mit einer kräftigen Schere (braucht aber recht viel Kraft) oder aussägen.

Bohrt nun in eine Scheibe ein 6er Loch in die Mitte, in die beiden anderen Scheiben ein 1,5er oder gleich ein 1,8er.

Jetzt müssen wir uns Naben für Räder bauen.

Der Ablauf ist ähnlich dem, den wir von der Erstellung der Adapter bereits kennen.

 

 

 

Dazu zeichnen wir vier Kreise mit 15mm Durchmesser und deren Mittelpunkt.

Idealerweise zeichnet ihr die mit einem Zirkel.

Es geht aber auch das Loch einer CD. Dann müsst ihr den Mittelpunkt so gut es geht schätzen.

 

 

 

Wir haben wieder zwei verschiedene Naben: eine für das Vorderrad mit einer 6mm-Bohung und zwei für die Hinterräder mit einer 1,5er/1,8er Bohrung. 

 

Die Vorderrad-Nabe besteht aus zwei Holzstückchen. D.h. wir brauchen vier Holzstückchen: zwei mit 6er Loch und zwei mit 1,5er/1,8er- Loch.

 

Sägt die Holzstückchen großzügig aus.

 

 Wenn ihr wollt, macht ihr die einigermaßen rund. Das ist diesmal aber nur damit es schön aussieht. Die könnten auch grob ausgesägt bleiben. Einfach rundfeilen reicht hier.

 

 

Klebt nun auf jede Radscheibe ein Holzstück.

Achtung: eines mit 6mm und zwei mit 1,5er/1,8er Bohrung.

 

Zentriert das Holzstückchen zum Kleben mit dem entsprechenden  Bohrer. Steckt den einfach durch das Holzstückchen, so dass er hinten wieder etwas rausschaut. 

 

 

 

Das steckt ihr dann in die Radscheibe mit dem passenden Loch und klebt so die Nabe auf die Scheibe.

So sollte jetzt auf jeder Radscheibe ein Nabenstück kleben.

Ihr habt jetzt zwei mit einem 1,5er/1,8er Loch und eine mit einem 6er Loch.

Jetzt müssen wir die Radscheiben zum einen möglichst rund machen, zum anderen muss die Lauffläche möglichst konzentrisch zur Achse liegen.

 

Dazu machen wir uns eine kleine Schleif- oder Feil-Vorrichtung.

 

Wir nehmen uns ein etwa 2cm dickes Stück von einem Holzbrett. Es sollte etwa 150x150mm haben. Ein Rand muss sehr gerade gesägt sein. 

 

In das bohren wir von dem geraden Rand 60mm entfernt erst ein 1,5er/1,8er Loch.

 

Nehmt jetzt die Radscheibe mit dem 1,5er/1,8erer Loch und steckt die mit dem Bohrer auf das Holzbrettchen.

Die Radscheibe steht jetzt hoffentlich etwas über den Rand des Holzbrettchens.

 

Alles was da jetzt übersteht feilen oder schleifen wir weg.

Achtung: das Holzbrett brauchen wir danach nochmal zweimal. Feilt also von dem Brett nicht zu viel weg.

Wenn ihr die Radscheibe immer ein klein wenig weiterdreht, könnt ihr so langsam ein komplett rundes Rad erstellen.

 

 Das ist ein großer Aufwand, aber es geht.

 

Viel einfacher und schneller gehts mit der Schleifmaschine benutzen. Aber auch hier ist etwas probieren nötig, damit man nicht das Schleifbrett mit runterschleift. Am besten spannt man das auf den Schleiftisch und rutscht es schön langsam immer näher an die Schleifscheibe. 

Wenn man das Rad dann an der drehenden Schleifscheibe vorbeidreht (ohne das Brett zu verrutschen) dann bekommt man ein schönes rundes Rad.

Macht jetzt die zweite Hinterradscheibe auf dieselbe Weise rund.

Danach bohrt ihr ein neues Loch mit 60mm Abstand zum geraden Rand in das Holzbrett oder ihr bohrt das 1,5er/1,8er Loch auf.

 

Analog bearbeitet ihr nun das Vorderrad.

Schleift den Kante des Rades mit feinem Schleifpapier etwas nach, so dass keine Holzfasern mehr den Lauf behindern können.

 

Am Ende habt ihr drei runde Radscheiben.

 

Die Räder sind jetzt schon prinzipiell fertig und könnten so schon verwendet werden.

 

Damit das Vorderrad auf dem 1,8er Draht mit dem Kugellager mit 2mm Innendurchmesser nicht gar so sehr wackelt, machen wir die Nabe etwas breiter.

Dazu kleben wir auf der zweiten Seite das zweite Nabenstückchen mit der 6er Bohrung auf. Zentriert wieder mit dem Bohrer beim Kleben.

 

Nach dem Austrocknen entnehmt ihr den Bohrer wieder und presst die Kugellager aus dem CD-Adapter jetzt in die Nabe.

Bei den Hinterrädern müssen wir noch das 1,5er Loch auf 1,8 aufweiten, falls ihr keinen 1,8er Bohrer hattet.

 

Das Drahtende der 1,8mm -Drähte für die Achsen, sollte dazu entschärft werden. Wenn der Draht nur mit einem Seitenschneider gekürzt wurde, hat er eine scharfe Schneide stirnseitig.  Die wollen wir nicht.

Feilt den Draht stirnseitig flach und macht eine kleine umlaufende Fase hin.

Spannt den Draht in den Akkuschrauber und "bohrt" den in das 1,5er Loch. Das geht recht gut. Und das Loch wird im Gegensatz zum echten Bohren sehr gut zentrisch vergrößert, d.h. das Rad ist nachher immer noch sehr konzentrisch zur Achse.

 

Die Stellringe im Bild sind nicht wichtig. Waren nur grad drauf.

Achtung: auch der recht stumpfe Draht kann sich, wenn er durch die Nabe durchgebohrt wurde, auf der anderen Seite in den Finger bohren. Wie immer beim basteln heißt es: Aufpassen.

Die fertigen Räder sind sogar leichter als CDs:

CD: 16g inkl. Adapter und Kugellager

Vorderrad: 12,5g inkl. Kugellager 

Hinterrad: 11,2g

Wir haben also insgesamt 12g eingespart.

 

Ihr könnt die Räder sogar noch leichter machen, wenn ihr ein Speichenrad draus macht.

 

 

13.01.2021

Hier nun noch das Speichenrad.

Ich habe einfach vier 4mm bis 5mm breite Speichen aufgezeichnet und die Felder dazwischen ausgesägt. Den Rand habe ich 8mm breit gelassen.

Das Aussägen geht recht gut, aber man muss schon vorsichtig arbeiten, sonst brechen die dünnen Speichen und man muss das ganze Rad von vorne bauen.

Statt 12g hat es nur noch 4g. Wenn wir nun alle drei Räder als Speichenräder bauen, haben wir also nochmal 12g zu Rädern aus CDs eingespart.